Jagdarten Die Jagd wird auf unterschiedliche Art und Weise ausgeübt. Im folgenden sind die gebräuchlichsten Jagdformen / Jagdarten kurz beschrieben. Man unterscheidet zwischen Ansitz, Pirsch, Baujagd, Drückjagd/Treibjagd und Großwildjagd. |
Ansitz
Die Ansitzjagd ist eine der üblichsten Jagdformen. Die Jagdausübung findet von einem Hochsitz (ggf. auch Erdsitz) statt, wobei die üblichen Entfernungen zwischen 20 m und 200 m liegen, unter günstigen Bedingungen auch darüber hinaus. Meist finden sich Hochsitze und Kanzeln an Wildwechseln, Äsungsflächen, Feldern, Wildäckern oder Kirrungen. Der Vorteil der Ansitzjagd liegt in der guten Deckung, die der Hochsitz bringt. Wild ist kaum in der Lage, den Jäger bei ruhigen und leisen Bewegungen in der Kanzel visuell und akustisch auszumachen. Lediglich der Wind und die damit verbundenen "Witterung" vermag den Jäger zu verraten. Dies kann jedoch relativ einfach unterbunden werden, indem der Jäger sich vor dem Ansitz über die vorherrschende Windrichtung informiert und dementsprechend den besten Hochsitz auswählt. Die Höhe des Hochsitzes trägt zudem dazu bei, dass die Witterung nicht direkt für das Wild auszumachen bzw. zuzuordnen ist. Wild kommt so meist vertraut, kann in Ruhe angesprochen werden und mit einem ruhigen, aufgelegten Schuss gestreckt werden. Der Ansitz findet meist in den Morgen- oder Abendstunden statt, bei entsprechendem Mondlicht auch als Nachtansitz. Es empfiehlt sich, ca. 1 bis 1,5 Stunden vor der eigentlichen Jagdzeit den Platz - gegen den Wind und leise - eingenommen zu haben, um eine direkte Beunruhigung der Umgebung vor der Jagd zu vermeiden; Fahrzeuge sind in einiger Entfernung zu parken (ca. 100m - 500m je nach Gelände- bzw. Revierbeschaffenheit), Türen und Kofferraum sind leise zu schließen. Die Pirsch ist eine Jagdform, bei der man dem Wild und der Natur "am nächsten" ist. Dabei pirscht man durch den Wald, ggf. mit Unterstützung eines Jagdhundes, und versucht, Wild gegen den Wind anzugehen und zu erlegen. Hierbei ist es wichtig die Wechsel, Äsungsflächen und Einstände des Wildes zu kennen, sowie sich langsam, leise und unauffällig zu bewegen und somit eins mit der Natur zu werden. Eine leichte und führige Jagdwaffe erleichtert die Jagdausübung. Die Baujagd ist eine der wichtigsten Jagdmethoden für die Jagd auf den Fuchs. Gerade in Zeiten steigender Fuchsbesätze gewinnt diese Jagdmethode an Bedeutung. Um den Fuchsbesatz zu kontrollieren, werden in den Niederwild-Revieren zunehmend gezielt Kunstbaue angelegt. Drückjagd / Treibjagd (Bewegungsjagd) Neben den Fotosafaris ist die alte Form der Safari im Sinne der Großwildjagd nicht ausgestorben. Bis heute kann man in vielen Teilen Afrikas, zum Teil gegen hohe Summen, Großwild erlegen. In manchen Teilen Afrikas stellten Farmer den Anbau von Pflanzenkulturen oder die Rinderhaltung, die auf den immer unfruchtbarer werdenden Böden kaum noch Gewinn einbrachten, auf sog. "game farming" um. Hierbei werden die üblicherweise in dieser Region vorkommenden Wildarten geschützt und nur der "Überhang" gegen sehr hohe Summen von Trophäen- und Prestige-Jägern erlegt. Aus ökologischer Sicht kann diese Nutzung durchaus sinnvoll und nachhaltig sein und sogar, wenn sie gut geregelt ist, auch zum Artenschutz beitragen, da die Landschaft, in der diese Safaris veranstaltet werden, möglichst natürlich sein soll (minimaler Eingriff in die natürliche Landschaft) und diese Tierarten nicht als Ernten vernichtende Schädlinge betrachtet werden, sondern einen immensen Wert für den "game farm" Betreiber darstellen. Demzufolge werden diese Tiere z.B. vor Wilderei, als dem Hauptgrund der Ausrottung in heutiger Zeit, geschützt. Einige europäische und indische Großwildarten überlebten nur in Jagd-Gebieten, die für die oftmals adlige Oberschicht reserviert waren, etwa der Alpensteinbock in Gran Paradiso oder das Wisent in Bialowieza, ebenso die indischen Löwen im Gir-Wald. Besonders erwähnenswert der Steinbock, dessen Bestände in den Alpen bis auf den Jagdpark des damaligen italienischen Königs Vittorio-Emanuele vollständig ausgerottet worden waren und von dort aus Anfang des letzten Jahrhunderts in den restlichen Alpen wieder eingebürgert worden sind. |